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Experienced Involvement

Was kann ich mit der Ex-In Ausbildung später tun?

EX-IN: Mehr als ein Ausbildungsweg – ein Schritt zu neuen Möglichkeiten

Bei einer Informationsveranstaltung zur EX-IN-Ausbildung wurde deutlich: Viele Interessierte stellen sich die Frage, was man mit dieser Weiterbildung eigentlich anfangen kann. Die Antwort ist nicht leicht – denn EX-IN eröffnet sehr unterschiedliche Wege, die weit über die klassische Rolle des Genesungsbegleiters hinausgehen.

Natürlich gibt es den typischen Einsatz als Genesungsbegleiter in Kliniken, Tagesstätten oder Kontaktcafés. Doch wer die Ausbildung macht, merkt schnell: Sie ist weit mehr als eine Qualifikation für einen Arbeitsplatz. EX-IN bedeutet, das eigene Erfahrungswissen nutzbar zu machen – für andere, aber auch für die eigene persönliche Entwicklung.

Für mich persönlich war der Einstieg gar nicht selbstverständlich. Ich habe mich gefragt, ob ich in diesem Kurs überhaupt richtig bin, weil meine bisherigen Schwerpunkte in ganz anderen Bereichen lagen: in Schulprojekten, in der Auseinandersetzung mit psychischer Gesundheit in Gesundheitsprojekten und in Öffentlichkeitsarbeit. Mit den Trainern habe ich diese Zweifel offen diskutiert – und sie haben mich ermutigt, den Weg trotzdem zu gehen. Rückblickend war das genau die richtige Entscheidung.

Ein Praktikum in einer Tagesklinik zeigte mir, wie hilfreich mein eigener Weg sein kann. Im Kontakt mit Menschen in einer Krise konnte ich ruhig und offen davon erzählen, was mir ein Aufenthalt in der Tagesklinik gebracht hat – und dass es Zeit gebraucht hat, bis ich die Hilfsangebote wirklich nutzen konnte. Gerade diese Offenheit aus Betroffenensicht war für viele eine wertvolle Ergänzung zu den fachlichen Stimmen der Therapeutinnen und Therapeuten.

Ein weiteres Praktikum führte mich in eine Einrichtung für Jugendliche mit besonderen psychosozialen Schwierigkeiten. Dort zeigte sich, dass mein Erfahrungswissen auch in einem ganz anderen Feld von Bedeutung ist. Bis heute wenden sich die verantwortlichen Sozialarbeiter gelegentlich an mich, wenn Fragen auftauchen, bei denen meine Sicht hilfreich sein könnte. So kommt es auch nach Abschluss der Ausbildung immer wieder zu Begegnungsstunden mit den Jugendlichen.

Diese Erfahrungen machen deutlich: EX-IN ist kein starrer Berufsweg, sondern ein Prozess der Öffnung und Erweiterung. Manche Absolventinnen und Absolventen arbeiten klassisch als Genesungsbegleiter, andere engagieren sich in Projekten, in der Bildungsarbeit oder in ganz neuen Feldern wie der Jugendhilfe. Gemeinsam ist allen: Sie gewinnen Selbstvertrauen, lernen ihre Geschichte als Ressource einzusetzen und können anderen Menschen Mut machen.

So zeigt sich: EX-IN ist nicht nur eine Ausbildung – es ist ein Schritt zu neuen Möglichkeiten, die man vorher vielleicht gar nicht im Blick hatte.

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